trotzdem #4: Umdenken

Hotel Inselsuenn. Location für das 1. Spiekerooger Tattoo-Wochenende.

Ich stecke fest. Nicht richtig, mehr so bildlich.

Seit knapp einem Jahr befinde ich mich in einer Umschulung. Weg vom Journalismus. Weg vom Schreiben. Weg von allem, was mein Leben bislang ausgemacht - aber auch ein Stück weit kaputt gemacht hat. Veränderung.

Ich hatte wunderbare Zeiten, das steht außer Frage. Ich habe Dinge erleben dürfen, von denen die Meisten da draußen wohl maximal träumen können. Aber, und das ist die Kehrseite dieser ansonsten prächtig schillernden Medaille: Ich habe darüber etwas essentiell Wichtiges vergessen. Mich.

Die eigenen Grenzen überschreiten

Ich habe im Job immer alles gegeben. Und die eigenen Grenzen dabei mehr als nur einmal überschritten. Irgendwann setzte der Verfall ein. Auf Warnungen des eigenen Körpers, auf Warnungen meines Umfeldes hören? Niemals. Ich bin doch stark. Ich kann das ab. Ich schaffe das. Das ist alles nicht so schlimm.

Ein Fehler. Das weiß ich heute. Das schöne Kartenhaus ist zusammengestürzt. Für mich sehr plötzlich. Für andere wahrscheinlich mit Ansage. Stecker raus. Licht aus. Schluss. Was blieb? Depression, Angststörung, Suizidgedanken. Letzteres waren bei mir Weckrufe, die ich zum Glück nicht in alter Manier überhörte.

Mein schwerster Weg

Was dann begann, war und ist bis heute der schwerste Weg, den ich je nehmen musste. Umdenken. Realisieren. Ich bin nicht so stark. Ich habe Schwächen. Und ich darf diese auch ausleben, zeigen. Ich darf schwach sein.

Umdenken. Das betrifft alle Sequenzen des eigenen Seins. Familie. Beruf. Selbstbild. Wer mal versucht hat, alles auf den Prüfstand zu stellen, der weiß, was das für ein Kraftakt ist. Schmerzen sind vorprogrammiert, körperlich, seelisch. Der Weg zu sich selbst ist alles, aber nicht leicht. Er ist aber wichtig. Richtig.

Denn am Ende des Tages sollte immer (!) etwas von dir noch da sein. Du selbst. Vergiss dich nicht. Wenn nötig:; Umdenken!

Euer Herr Gosch

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